Krankheiten/Wehwechen
Gegen diese Krankheiten sollten sie ihre Frettchen unbedingt impfen lassen:

Tollwut:

Tollwut ist ein potenziell tödliches Virus, das für alle warmblütigen Säugetiere (auch Menschen!!!) infektiös ist. Das Virus wird oft von Nagetieren oder auch Füchsen übertragen, es dringt in die Schleimhäute ein und verteilt sich schnell im ganzen Körper. Anzeichen dafür, dass ein Tier mit Tollwut infiziert ist sind meist Verhaltensänderungen, z.B. Angst (im 1.Stadium der Krankheit), auch eine äußerst ausgeprägte Hydrophobie kann auftreten (die Angst vor Wasser ist so groß dass das infizierte Tier Krämpfe bekommt!), bei Wildtieren erkennt man im zweiten Stadium der Krankheit eine gesteigerte Zahmheit - also nähern sie sich in freier Natur niemals einem Tier dass nicht vor ihnen wegläuft!Haustiere sind in diesem Stadium meist sehr aggressiv, aber auch bei Wildtieren ist dies der Fall! Im letzten Stadium, kurz bevor das Tier stirbt, verliert es die Koordination und verliert komplett die Kontrolle über die Körperfunktionen. Eine Tollwutimpfung kann helfen dass sich Ihr Frettchen nicht ansteckt, wenn es z.B. draußen gehalten wird oder an die "frische Luft" darf. Ist die Krankheit erst einmal ausgebrochen, MUSS das Tier getötet werden, da es keinerlei Heilungschancen gibt!!! Es ist aber nicht nur riskant für das Leben des Frettchens es nicht zu impfen - auch wenn sie sich bei einem Frettchen, zu dem Sie ja sehr nahen Kontakt haben, anstecken, gibt es für sie ebenso wenige Chancen auf Heilung!!!

Leptospirose

Die Leptospirose wird durch Bakterien übertragen, die ebenfalls in die Schleimhäute eindringen und sich im gesamten Körper ausbreiten. Die Krankheit greift die inneren Organe an und kann auch auf den Menschen übertragen werden. Anzeichen für eine Infizierung sind Fieber, Erbrechen, Appetitlosigkeit (in den weniger schweren Fällen), bis zum Schock, unheilbarem Nierenversagen und Tod.

Parvovirose

Potenziell tödliches, hochansteckendes Virus, das durch den Kot infizierter Tiere verbreitet wird (auch Hunde-,Katzenkot,...). Im Allgemeinen leidet das Frettchen an schweren Durchfällen, Erbrechen, Müdigkeit und Appetitlosigkeit.                 

Staupe

Das Staupevirus ist ein Virus das mit dem menschlichen Masernvirus verwandt und greift hauptsächlich das Atemwegs- und Nervensystem an. Leichte Symptome wie Fieber, Appetitlosigkeit und Schleimausscheidungen steigern sich bis zu Ausfällen des Gehirns.

Wehwehchen
Auch wenn Frettchen zu den robusteren Tieren gehören, können sie auch krank werden. Unter Zugluft können Frettchen auch schon mal eine Erkältung bekommen! Lesen Sie wie sie Ihren Frettchen helfen und die tierärztliche Behandlung unterstützen können.
Wenn das Frettchen doch einmal krank wird, braucht es noch mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung als sonst. Das Frettchen braucht während der Genesung viel Ruhe, ein Platz mitten im Wohnzimmer oder an Orten an denen es hektisch und laut zugeht sind absolut tabu. Sprechen sie in jedem Fall mit Ihrem Tierarzt, ob Ihr Frettchen Freilauf geniessen darf oder absolut "ans Bett gefesselt" ist. Er wird Ihnen auch sagen ob Sie das Frettchen vielleicht sogar von den Anderen separieren müssen.
Halten Sie das Tier warm. Am besten bestrahlen  Sie einen Bereich des Käfigs mit einer, handelsüblichen, Rotlichtlampe. Bestrahlen  Sie aber niemals die Schlafkiste! Etwa 35°C sollten ausreichend sein, kontrollieren  Sie dieTemperatur mehrmals täglich! Wenn Sie ihre Frettchen in einem Aussengehge untergebracht haben, sollten Sie das kranke Tier, besonders während der Wintermonate, im Haus pflegen.
Muss das Frettchen Tabletten einnehmen, können Sie diese unters Futter mischen oder die Tablette weit hinten auf die Zunge des Frettchens legen und das Mäulchen zuhalten bis es die Tablette geschluckt hat. Flüssige Medikamente können sie ins Trinkwasser geben oder mit einer Spritze (natürlich ohne Nadel) seitlich ins Maul eingeben.
Es kann sein, dass Sie ihrem Frettchen regelmäßig die Temperatur messen müssen. Gemessen wird mit einem Babythermometer im After, Ihr Tierarzt wird Ihnen aber gerne zeigen wie es geht. Die Normaltemperatur eines Frettchen liegt bei 38°-39°C.

Durchfall:

Leidet ein Frettchen unter Durchfall entziehen sie ihm erst einmal für einige Stunden das Futter. Wasser sollte es aber immer zur Verfügung haben! Kontrollieren sie den Käfig nach verdorbenen Futterresten.

Sie können ihm - sofern es das Frettchen mag - gestampfte Banane reichen. Sie können ihrem Frettchen aber auch eine Schonkost aus Kartoffeln/Nudeln und gekochtem Huhn geben. Achten sie darauf dass möglichst alle Fettanteile am Fleisch entfernt werden und sie alles ohne Salz kochen. Ich habe auch sehr gute Erfahrungen mit Micro Mineral (cd Vet Naturprodukte GmbH) gemacht, dies ist ein Pulver das noch zusätzlich über die Nahrung gestreut wird.

Sollte der Durchfall nach einem Tag immer noch sehr stark sein, ist es besser einen Tierarzt zu Rate zu ziehen!
Erkältung:

Wenn ihr Frettchen Zugluft ausgesetzt ist oder nach dem baden draußen herumläuft, kann es schon einmal vorkommen dass ihr Frettchen sich erkältet.

Wenn ihr Frettchen niest, ruhiger ist, angeschlagen wirkt und Husten hat sind dies meist Anzeichen für eine Erkältung - es müssen aber nicht immer alle Faktoren auftreten! Messen sie die Temperatur ihres Frettchens (anal, mit Digital-Thermometer) - die Normaltemperatur eines Frettchen liegt bei 38-39°C. Bei enorm hohen Temperaturen sollten sie lieber sofort ihren Tierarzt aufsuchen. Bei einer leichteren Erkältung können sie es auch selbst behandeln. Füllen sie die Nippeltränke (oder den Napf) anstatt mit Wasser mit Kamillentee - achten sie aber darauf dass ihr Frettchen auch trinkt;falls es den Tee partout ablehnt, sollten sie lieber wieder Wasser geben. Sie können dem Frettchen auch Echinacea aus der Apotheke reichen.

Manche Frettchen möchten im Krankheitsfall komplett ihre Ruhe haben - hätten sie eventuell die Möglichkeit das Frettchen zu isolieren? Andere Frettchen suchen aber auch bei einer Krankheit die Nähe zu ihrem Menschen. Bieten sie ihrem Frettchen eine Wärmflasche (natürlich gut eingepackt) und natürlich ganz viel Aufmerksamkeit und Zuwendung! Wenn sich der Zustand nach 2-3 Tagen nicht ändert oder gar verschlechtert, sollten mit ihrem Tierarzt sprechen.
Erbrechen:

Entziehen sie ihrem Frettchen sofort das Futter. Suchen sie nach verdorbenen Futterresten. Es ist meist sicherer das Frettchen zum Tierarzt zu bringen, da Erbrechen meist ein Anzeichen für eine Vergiftung ist! Überlegen sie also genau, bevor sie zum Tierarzt gehen, ob ihr Frettchen Zugang zu Putzmitteln, ihrem Mittagessen o.Ä. gehabt haben könnte.
Zecken:

Nach jedem Spaziergang im Freien (bei Aussenhaltung muss auch regelmäßig kontrolliert werden) sollten Sie ihr Frettchen nach Zecken untersuchen. Es ist ein Irrtum dass Zecken von Bäumen fallen und so die kleinsten auf dem Boden nicht erreichen, gerade in Büschen und  Hecken, die von den Frettchen liebend gerne durchstöbert werden, lauern die lästigen Blutsauger!

Mit einer Zeckenzange (die in der Zoohandlung oder der Apotheke erhältlich ist) können sie die Zecke herausdrehen -ob links oder rechts herum ist völlig egal!!! Die Zecke sollte auch nur mit einer Zeckenzange entfernt, wenn sie an der Zecke herumdrücken oder sie mit Öl beträufeln gerät die Zecke in Panik und sondert schnell "ihr Gift" ab! Nachdem Sie die Zecke entfernt haben, kontrollieren Sie sie auf ihre Vollständigkeit, bei falscher Anwendung der Zange kann es passieren dass ein Teil der Zecke im Tier bleibt! Die Zecke entsorgen sie am besten in der Toilette, im Waschbecken oder Verbrennen es - das Zecken im Wasser überleben und aus der Toilette herauskommen ist eines der vielen Ammenmärchen...
Flöhe:

Flöhe sind sehr lästig und eine Behandlung ist sehr zeitaufwendig, da alle Tiere im  Haushalt (besonders wenn sie Hunde und/oder Katzen haben) behandelt werden müssen, sowie die gesamte Umgebung. Bei Flohbefall können sie die Tiere mit einem Flohkamm kämmen und so grob die Eier entfernen - dies allein reicht aber nicht aus!!! Ich möchte ihnen raten pflanzliche Fohbekämpfungsmittel zu verwenden. Chemische Mittel - die nur beim Tierarzt oder der Apotheke erhältlich sind - sind nur für Hunde und Katzen konzipiert, die richtige Dosierung für ein Frettchen ist also Glückssache! Würden diese Mittel auf das Gewicht des Tieres ausgerichtet sein, würde es schließlich ein Universalmittel geben.

Sie müssen den Käfig der Frettchen gründlich reinigen, waschen sie alle Küscheltücher, Hämgematten etc. und spülen sie das Käfigzubehör (Drainagerohre...) heiß aus. Ebenfalls können sie alles mit Umgebungsspray (zur Flohbekämpfung) besprühen. Die Flohbekämpfung ist eine langwirige Sache! Verlieren sie also nicht die Geduld!

Anmerkung: Frettchen kratzen sich sehr oft - es müssen also nicht immer Flöhe sein! 
Ohrräude:

Diese Milben erkennt man Krusten im Ohr! Kratzt ihr Frettchen sich überdurchschnittlich oft am Ohr oder schüttelt gar den Kopf sind dies meist Anzeichen dass es sich um Ohrräude handelt. Sie sollten ihren Tierarzt kontaktieren.
Kratzer/Bisse/kleine Schnittwunden:

Manchmal kann es sein, dass zwei Frettchen sich zu heftig beissen-Frettchen sind keinesfalls zimperlich und so kann beim einem Streit auch schon mal  "Blut fliessen"! Meist befinden sich die Bisswunden im Nacken des Frettchens. Wegen kleinerer Wunden ist es nicht nötig den Tierarzt aufzusuchen! Ich benutze Ferret Wound Aide (von Marshall) - die bläuliche Flüssigkeit desinfiziert und fördert die Wundheilung. Sie können die Wunden auch mit Betaisodona oder Bepanthen eincremen. Behandeln sie ihr Frettchen aber stets zu Zweit und halten sie es gut fest.
www.frettchen.ag.vu

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